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Insbesondere die SPD, Grüne und linken Parteien möchten eine Bürgerversicherung durchsetzen, eine Zusammenführung der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung (PKV), aber wo sind die Vorteile? Der Vorteil besteht in dem Solidargedanken. Weitere Vorteile sind nicht erkennbar.

Die Linksparteien möchten alle Selbstständigen, besserverdienende Angestellte und Beamte in die Bürgerversicherung mit einbeziehen, wobei seit längerem von Beamten nicht mehr die Rede ist. Sollten sich hier etwa eine Zweiklassengesellschaft von Politikern und Beamten einerseits und andererseits der „Normalbürger“ bilden? Ein Angestellter, der über die Bemessungsgrenze verdient, müsste durch eine Bürgerversicherung jetzt bereits jährlich 3.744 EUR mehr Krankenversicherungsbeiträge zahlen.

Die Nachteile einer Bürgerversicherung überwiegen allerdings.

Die gewünschten Alterungsrückstellungen aus der PKV von rund 235 Mrd. EUR würden die Beitragshöhe in der Bürgerversicherung nur kurzfristig stabilisieren. Aus Sicht der Privatversicherten ist die Vereinnahmung der Alterungsrückstellung nicht nur eine Ungleichbehandlung, sondern kommt einer Enteignung gleich, was verfassungsrechtlich sehr bedenklich ist. Die Veränderungen der Kostendeckung für die GKV wären wesentlich größer und würden Beitragserhöhungen bald nach sich ziehen.

Aus Sicht der Versicherten würden für diese keine Vorteile dadurch entstehen, denn ein Termin beim Facharzt, würde sich dadurch nicht schneller erledigen. Die Zuzahlungen oder Leistungsabrechnungen für Behandlungen, die die Ärzte nicht über Kasse abrechnen können, würden zu Lasten der einzelnen Versicherten gehen.

Die PKV leistet einen erheblichen Anteil an dem medizinischen Fortschritt, den die Bürgerversicherung nicht finanzieren kann. Dieser könnte dann nur über Steuergelder finanziert werden. Durch die Einführung einer Bürgerversicherung können in der PKV etwa 60.000 Mitarbeiter entlassen werden, was dem Arbeitsmarkt erheblich belasten würde.

Aus Sicht des Arztes;

Um eine Arztpraxis finanzieren zu können, benötigt jeder Arzt einen Anteil von Privatpa-tienten, wenn der Arzt ein vernünftiges medizinisches Leistungsangebot seinen Patienten anbieten will. Wer soll das bei einer Bürgerversicherung übernehmen?

 

 

Als Fazit kann man die Bürgerversicherung als ein ökonomisch wenig durchdachtes Wahlkampfgetöse, was alle vier Jahre wieder aufkommt, darstellen. Nur sollte sich jeder bei seiner Wahlentscheidung bewusst sein, eine Bürgerversicherung wird nicht nur die Kostenspirale erheblich beschleunigen, sondern auch die Ärzte vor erheblichen Problemen stellen, was sich auf die Patientenversorgung negativ auswirken wird.