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Sparer im Euroraum müssen sich weiter in Geduld üben

Same procedure as last year, same procedure as every year: Wer auf eine Trendwende in der Zinspolitik gehofft hatte, wurde kürzlich erneut enttäuscht. Der brummenden Konjunktur zum Trotz beließ der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei seiner letzten Tagung nicht nur den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent. Darüber hinaus hat die EZB auch angekündigt, die Leitzinsen „mindestens über den Sommer 2019“ auf dem derzeitigen Niedrigstniveau einzufrieren. Eine Anhebung soll erst erfolgen, wenn sich die Inflationsrate dem EZB-Ziel von zwei Prozent „nachhaltig“ angenähert hat. Damit ist ein Ende der Durststrecke für die europäischen Sparer weiterhin nicht absehbar, festverzinsliche Anlagen bleiben einstweilen Realverlustbringer.

Die Anleihenkäufe sollen dagegen wie geplant heruntergefahren werden. Bis Ende September erwirbt die EZB noch monatlich Anleihen für 30 Milliarden Euro, danach wird das Ankaufvolumen halbiert. Ab 2019 wird der Anleihenbestand der EZB nicht mehr weiter ausgebaut, aber konstant gehalten, indem fällige Anleihen wiederangelegt werden.

 

Die neue ETF-Generation: Smart-Beta-ETFs

Exchange Traded Funds (ETFs), zu Deutsch Indexfonds, haben in den letzten Jahren einen immensen Nachfrageschub erlebt. Sie bilden eins zu eins bestimmte Wertpapier-Indizes – beispielsweise DAX oder Dow Jones – nach. Der Wert ihrer Anteile entwickelt sich damit parallel zum Index. Für einen DAX-ETF bedeutete das im Jahr 2017 immerhin ein Plus von 12,5 Prozent. Zwar schafften viele aktiv gemanagte Fonds in dem Bullenjahr mehr. Doch angesichts ihrer sehr niedrigen Kosten erscheinen ETFs mehr und mehr Privatanlegern als sinnvolle Portfoliobeimischung.

Seit einiger Zeit können diese nun mit Smart-Beta-ETFs eine Weiterentwicklung der günstigen Anlagevehikel erwerben. Sie kombiniert die passiven Fonds mit aktivem Management, indem im ausgewählten Index vertretene Aktien über- oder untergewichtet werden. Dabei werden vor allem vier Faktoren einbezogen: Value (unterbewertet), Quality (große Ertragskraft), Momentum (erwarteter Wertgewinn) und Low Volatility (kaum Schwankung). Im Ergebnis soll gewissermaßen ein Turbo für die Performance entstehen. Die Kosten von Smart-Beta-ETFs sind etwas höher als die herkömmlicher ETFs, liegen aber weit unter denen gemanagter Fonds. Nicht alle Smart-Beta-Varianten schlagen allerdings die Rendite reiner Indexfonds.

 

Sind Sachwerte die bessere Alternative?

11 Jahreseinkommen für eine 75-Quadratmeter-Wohnung

Die Region bestimmt maßgeblich darüber, wie viele Jahreseinkommen Immobilienkäufer für ihr Wunschobjekt aufbringen müssen. Günstige und teure Gegenden können sich dabei um den Faktor fünf unterscheiden. So können sich Käufer in Wuppertal vergleichsweise freuen: Für eine 75-Quadratmeter-Wohnung müssen sie nur gut zwei durchschnittliche Haushalts-Jahreseinkommen berappen, das entspricht knapp 91.000 Euro. Etwas weiter südlich, in Köln, werden dagegen im Schnitt schon 6,3 Jahreseinkommen fällig (253.000 Euro).

Und obwohl die Münchener mit einem Haushaltseinkommen von fast 49.000 Euro zu den Spitzenverdienern gehören, müssen sie am längsten sparen: Knapp elf Jahreseinkommen (515.000

Euro) verlangen die Verkäufer in der bayerischen Landeshauptstadt für eine 75-Quadratmeter-Wohnung. Nicht ganz so extreme, aber auch noch gesalzene Preisniveaus verzeichnen Frankfurt/Main, Berlin, Freiburg und Regensburg – in diesen Städten müssen 7,7 bis 9,3 Jahreseinkommen für eine vergleichbare Behausung gezahlt werden.

Die günstigen Metropolen liegen vorwiegend in Ostdeutschland und im Ruhrgebiet. In jeder dritten deutschen Großstadt werden weniger als drei Haushalts-Jahreseinkommen für 75 Quadratmeter verlangt.

 

Auch heiße Investment-Trends sollten mit Vorsicht genossen werden

Robotik! Künstliche Intelligenz! E-Mobilität! So heißen einige der Branchen, die aktuell als besonders vielversprechend gelten, auch für Anleger. Dementsprechend legen die Initiatoren immer neue Investmentprodukte auf, die sich bestimmten Trends widmen. Für Privatanleger können solche Themenfonds interessant sein. Es empfiehlt sich jedoch, dabei behutsam vorzugehen – denn schnell kann es zur Bildung von Klumpenrisiken kommen. Wer „zu viele Eier in einen Korb“ legt, könnte am Ende kalt erwischt werden, wenn die großen Hoffnungen sich verflüchtigen.

Das zeigt das Beispiel Logistik in den Nullerjahren: Da sich immer größere Teile des Handels ins Netz verlagerten und zudem die Globalisierung schier unaufhaltsam voranschritt, galt die Logistikbranche als heißer Tipp. Zahlreiche Privatanleger stiegen in Branchenfonds ein, um an der erwarteten goldenen Zukunft teilzuhaben. Doch die kam nicht, da der erbitterte Wettbewerb die Preise und die Unternehmensgewinne niedrig hielt. Am Ende stand die Enttäuschung.

Daher sollte der Investitionsfokus nicht zu eng gefasst werden, wenn man auf Trends setzen möchte. Als Beimischung können Zukunftsthemen wie alternde Gesellschaft, Biotech oder die eingangs erwähnten Technik-Trends durchaus lohnenswert sein.